Bei Dynamo Dresden hat Sebastian Mai die Binde schon zwei Jahre getragen, unter der Regie von Torsten Ziegner war der Innenverteidiger in gemeinsamen Zeiten beim Halleschen FC Stellvertreter.
Beim MSV Duisburg wird er nun als Kapitän unter Ziegner auflaufen. Und die Wahl kommt wenig überraschend. Denn seit seinem Wechsel nach Duisburg im Sommer 2022 geht der 29-Jährige prompt als lautstarker, emotionaler Führungsspieler voran und freut sich, diese Rolle nun noch vertiefter ausführen zu können.
„Das zeigt schon sehr viel Vertrauen“, sagte Mai am Rande der gelungenen Generalprobe der Zebras gegen De Graafschap (2:1) am Samstag. Es gehe nicht nur darum, die Mannschaft aufs Feld zu führen, sondern auch neben dem Platz präsent zu sein, sich um organisatorische Dinge zu kümmern und das Zusammengehörigkeitsgefühl im Team zu stärken. „Das kann ich gut und das ist immer mein Anspruch. Ich möchte bei Problemen da sein“, erklärte der Abwehrhüne.
Für die neue Hierarchie nach der Ära Moritz Stoppelkamp stehen auch der neue Vizekapitän Marvin Bakalorz sowie Caspar Jander, Niklas Kölle und Neuzugang Thomas Pledl, die allesamt dem neuen Mannschaftsrat angehören. Vor allem die beiden Letztgenannten zählen im Kader von Torsten Ziegner zu den meinungsstärksten Spielern.
„Es kann nicht immer alles geradlinig laufen, Reibung ist ganz wichtig. Und ich hoffe, dass wir die so erzeugen können, damit es uns weiterhilft“, sagte Mai und scherzte auch über den zuverlässigen Kassenwart Kolja Pusch. „Entweder läuft es gut oder wir müssen auch mal ein paar Daumen brechen.“
Linksaußen Kölle hat sich längst in der MSV-Offensive festgespielt. Mit seiner Dynamik und seinem hohen Tempo erzwang der ehemalige Hoffenheimer auch gegen De Graafschap wieder ein Tor. „Er hat einen klaren Kopf, ist alles andere als ein Mainstreamspieler und verkörpert auch mal eine schräge Meinung“, sagte Co-Trainer Michael Hiemisch über den angriffslustigen Flügelspieler.
Kapitän Mai dagegen konnte aufgrund von Oberschenkelproblemen fünf verpassten Partien im Saisonendspurt zum ersten Mal seit zweieinhalb Jahren wieder eine komplette Sommer-Vorbereitung bestreiten. „Das ist für mich extrem wichtig. Ich fühle mich komplett fit, habe in einem Monat drei Prozent Körperfett verloren, die Ernährung umgestellt und sehr viel gearbeitet“, meinte Mai, der wie bei seinen alten Klubs künftig mit der Nummer 26 auflaufen wird.
Nach einer Vorbereitung mit Höhen und Tiefen sieht er den MSV für die neue Saison gewappnet. „Ich habe ein gutes Gefühl. Der letzte Test hat gezeigt, dass wir gegen fußballerisch gute Mannschaften mithalten und auch spielerisch Lösungen finden können. Das macht definitiv Mut.“
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